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Geschichte

Geschichtliches, historisches über das Dorf WILDPRECHTRODA.

Südöstlich von Bad Salzungen liegt an einem Seitenarm der Armbach ein ehemals verschlafenes Kirchdorf, welches inzwischen nach Bad Salzungen eingemeindet wurde und für viele Bürger eine beliebte Wohngegend darstellt.

So mag auch der Erbauer der einstigen Wasserburg gedacht haben, als er im 16.Jh. seine Anlage errichten ließ. Bereits im 13.Jh. nannte sich ein Adelsgeschlecht nach dem Ort. Sie dienten damals denen von Frankenstein.

Das Schloss ist ein uneinheitlicher Bau, der eigentlich aus drei Häusern besteht, die sich alle um einen schmalen engen Innenhof scharen. Das schönste Haus, der älteste Teil der Anlage scheint noch aus dem 16.Jh. zu stammen. Massive Mauern und rechteckige Fensteröffnungen, sowie mehrere Kragsteine für Erker oder Aborte lassen auf diese Zeit schließen. Der Treppenturm gehörte zu diesem Bau.

Ein schönes Rundbogenportal mit dem originalen, mit geschmiedeten Eisennägeln versehenen Holztor bildet den Zugang. Das neue Hauptgebäude ist ein Bau der Spätrenaissance. Die Fassade wirkt in ihrem Wechselspiel zwischen rotem Sandstein und weißem Kalkputz sehr lebhaft.

Das schöne Quaderportal trägt das Allianzwappen derer von Wangenheim und von Butlar. Den Hauptschmuck der Fassade bilden die beiden Giebelerker mit ihrem zierlichen Obelisken auf den Spitzen. Das dritte Gebäude ist schmucklos und soll aus dem Jahr 1731 stammen.

Eine Restaurierung des Schlosses erfolgte 1884 durch den Eisenacher Architekten Hermann Hahn, wie eine Inschrift an der Nordfassade belegt. Die Kirche wurde an der Stelle errichtet, an der bereits eine kleine Kapelle stand, welche jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.

Die neue Kirche wurde 1683 eingeweiht. Das Äußere dieser Chorturmkirche ist schmucklos. Sie wirkt sehr wuchtig und ist aus Bruchsteinen errichtet. Die Fensteröffnungen sind rund und sehr klein. Der steinerne Turm trägt ein verschiefertes Glockenschloss und eine Zwiebelhaube.

Ein Geschoss wurde aus Fachwerk errichtet. Dies schien einstmals offen gewesen zu sein und wurde als offene Galerie genutzt. Darauf weisen noch heute die Rundsäulen im Fachwerk hin. Im Süden befindet sich ein kleiner Fachwerktreppen-turm. Der Hauptraum der Kirche ist ein flachgedeckter Saal mit weitem Chorbogen.

Hölzerne Emporen mit Schnitzwerk ruhen auf dicken Holzsäulen. Der steinerne Altar stammt aus dem Jahr 1681. Die ebenso alte Kanzel ist aus Stein und zeigt im Relief die Figuren Christus, Moses und Johannes den Evangelist. Den Kanzelfuß zieren zwei Putten.